

Warum eine neue Baumuniversität nötig ist
Der Klimawandel wirkt sich auch auf historische Gärten und Parks wie den Branitzer Park aus. Längere Trockenzeiten, extreme Hitze und Spätfröste setzen den Bäumen stark zu. Die Folgen sind unter anderem Astabbrüche, Pilzbefall und Schädlinge – Zeichen für eine schlechtere Baumgesundheit.
Um den Park langfristig zu erhalten, braucht es neue Lösungen. Die neue Baumuniversität spielt dabei eine zentrale Rolle: Hier werden junge Bäume gezielt unter den Bedingungen der Lausitz aufgezogen – wenig Wasser, Hitze, nährstoffarme Böden. Auch neue, besser klimaangepasste Baumarten werden getestet. Diese müssen auch den ästhetischen Anforderungen gerecht werden.
Die Baumuniversität hilft nicht nur dem Branitzer Park, sondern liefert auch wichtige Erkenntnisse für Städte, Gemeinden und andere Einrichtungen. Der Austausch von Erfahrungen steht dabei im Mittelpunkt.

Vom Gewächshausgelände zur Baumuniversität
Zu DDR-Zeiten wurde im Außenpark Branitz eine Gärtnerische Produktionsgenossenschaft namens „Stadt Cottbus“ gegründet. Auf rund 12 Hektar entstanden etwa 20 große Gewächshäuser, in denen Gemüse und Blumen angebaut wurden. Nach 1990 übernahmen private Betriebe die Nutzung, gaben sie aber Anfang der 2000er Jahre auf. Die Gebäude verfielen und das Gelände wucherte zu.
Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Schloss und Park Branitz kaufte die Fläche, um dort die neue Baumuniversität zu errichten. 2023 begann der Rückbau der alten Gebäude, der bis Ende 2024 größtenteils abgeschlossen war.

Gegenwart und Zukunft der neuen Baumuniversität
Einige Gebäude wie zwei Einzel- und zwei Doppelgewächshäuser sowie eine Lagerhalle bleiben erhalten. Diese werden seit Herbst 2025 saniert und künftig für Arbeit, Lagerung und Pflanzenanzucht genutzt.
Direkt daneben liegen die Anzucht- und Baumschulflächen – das Herzstück der Baumuniversität. Schon 2023 wurden hier erste Bäume gepflanzt. Verschiedene Methoden der Vermehrung kommen zum Einsatz, bevor die jungen Gehölze in den Park oder auf Versuchsflächen umgesetzt werden.
Angrenzend entsteht eine Lebendsammlung (Arboretum) mit bis zu 1.000 Gehölzarten. Zusätzlich werden landwirtschaftliche Flächen genutzt, wie schon zu Pücklers Zeiten. Dort entstehen Agroforstsysteme mit Baum- und Strauchreihen zwischen den Feldern. Ein Teil dient der Frucht- und Nussproduktion, ein anderer der Holzgewinnung.
Ein weiterer Bereich richtet sich an die Stadtgesellschaft: Ein Waldgarten entsteht nahe der Branitzer Siedlung. Dort wachsen mehrjährige Pflanzen zur Lebensmittelproduktion in verschiedenen Höhen und Schichten. Die Entstehung und Bewirtschaftung des Waldgartens ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stiftung und Cottbuser Bürgern.
Auch Streuobstwiesen sind geplant. Sie verbinden Naturschutz, Produktion und historische Landschaftspflege und beleben die Idee der „ornamental farm“ neu.
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