Pücklers Meisterstück
In Branitz bei Cottbus, wo einst karge Sandwüste herrschte, legte der exzentrische Hermann Fürst von Pückler-Muskau im Alter von 60 Jahren noch einmal einen englischen Landschaftspark an, den er selbst als sein „Meisterstück“ bezeichnete. Entstanden ist der Park ab 1846, nachdem Pückler die Standesherrschaft Muskau verkaufen musste.
Mit seinen fein geschwungenen Erdmodellierungen, elegant geführten Seen- und Wasserläufen und gestalteten Gehölzkompositionen gilt der Branitzer Park als Höhepunkt der Entwicklung der Landschaftsgartenkunst und ist ein Gartendenkmal von internationalem Rang. Neben Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig von Sckell zählt Fürst Pückler zu den bekanntesten deutschen Gartengestaltern des 19. Jahrhunderts.
Der Branitzer Park erstreckt sich auf 620 Hektar Fläche als landschaftsarchitektonische Komposition, die nach dem Zonierungsprinzip angelegt ist. Demgemäß verdichtet sich die gestalterische Intensität allmählich von den äußeren Parkbereichen über den Innenpark und den Pleasureground hin zum Zentrum der Anlage, dem Schloss.
Einzigartig sind die beiden Erdpyramiden, die eine Reminiszenz an Pücklers Orientreise in den Jahren 1834 bis 1840 sind. Doch anders als in Ägypten errichtete Pückler die Pyramiden nicht aus Stein, sondern ließ sie aus Erde aufschütten und begrünen. Sie gehören zu den Höhenpunkten romantischer Gartenkunst in Deutschland.
Die größere der beiden, der im Pyramidensee stehende und vollständig von Wein überrankte Tumulus, ist seit 1871 Beisetzungsstätte von Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Dorthin wurde 1884 seine Ehefrau und Lebensgefährtin Lucie Fürstin Pückler (1776–1854) umgebettet. Der Seepyramide kommt man mit einer Gondelfahrt am nächsten.
Pückler schuf durch die Gruppierung der Gehölze, die künstlerische Gestaltung des Reliefs und die Wegeführung eine Bildergalerie, die dem Spaziergänger im Park eine Folge dreidimensionaler Gartenbilder darbietet.
Weitere Höhepunkte des Innenparks sind die Historische Schlossgärtnerei mit dem Ananashaus, die neogotische Parkschmiede, das klassizistische Cottbuser Torhaus und das Besucherzentrum mit der Dauerausstellung „Meister der Landschaft. Fürst Pückler und Carl Blechen“.
„Hochmütig durch Geburt und liberal durch Nachdenken und Urteil.“
„die grünste der Oasen“
„Pracht und Geschmack im höchsten Verein“