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Marke Baumuni

Branitzer Baumuniversität
– früher und heute

Mehr als nur Großbäume für Pücklers „Meisterstück“

Die historische Baumuniversität

Die erste Baumuniversität entstand in Branitz vermutlich bereits kurz nach 1846, als Fürst Pückler mit der Anlage des Branitzer Parks begann. Der Fürst ließ aus der ganzen Umgebung große Bäume herantransportieren, um aus der einst kargen Sandwüste seine Branitzer Oase zu schaffen. Bevor die Großbäume ihren endgültigen Standort im Park fanden, verbrachten sie ein paar Jahre in der Baumuniversität – also einer Baumschule für Großbäume. Verpflanzt wurden die Großbäume mit einer sogenannten „Baum-Maschine“, deren Nachbau heute wieder in der Schlossgärtnerei zu bestaunen ist.

Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den Branitzer Baumschulen Pflanzen für den Park herangezogen. Zu DDR-Zeiten war die Schlossgärtnerei und damit auch die Fläche der historischen Baumuniversität Teil einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Seit 1993 gehört die Schlossgärtnerei wieder zum Park. Bei den Revitalisierungsmaßnahmen in der Schlossgärtnerei wurde 2011 auch die Branitzer Baumuniversität am historischen Standort wiederhergestellt.

Parkplan Branitz 1853, Ausschnitt mit Baumuniversität. Archiv SFPM.

Baumuniversität heute

Heute hat die Baumuniversität andere Aufgaben als früher: Statt besonders großer Bäume werden nun junge Bäume für Nachpflanzungen im Park herangezogen. Bedeutende Parkgehölze wie die Blut-Buche am Branitzer Schloss, die Grau-Pappel am Heiligen Berg oder auch historische Kultursorten werden hier genetisch identisch vermehrt, um ihre besonderen Eigenschaften zu erhalten. Fällt einer der im Parkbild unverzichtbaren Solitärs aus, kann eine neue Generation am historischen Standort nachgepflanzt werden.
Auch Naturverjüngung aus dem Park wird in der wiederhergestellten Baumuniversität aufgeschult. Denn junge Bäume, die von Anfang an hier im Lausitzer Sandboden aufgewachsen sind, entwickeln sich deutlich besser als klassische Baumschulware.

Klimawandel im Park und in der Baumuniversität

In den letzten Jahren bekam die Baumuniversität noch eine neue Aufgabe: die Anzucht von klimaangepassten Bäumen für den Branitzer Park. Diese alternativen Baumarten sollen den sich ändernden klimatischen Bedingungen besser trotzen können, und gleichzeitig das Erscheinungsbild des Gartendenkmals bewahren. Was genau dahinter steckt:

Klimawandel im Branitzer Park

Projekt Neue Baumuniversität

Da die Kapazitäten der Baumuniversität in der Branitzer Schlossgärtnerei längst ausgeschöpft sind und der Bedarf an Jungpflanzen für den Park in den nächsten Jahren noch steigen wird, entsteht im Branitzer Außenpark in den nächsten Jahren die Neue Branitzer Baumuniversität

Neuigkeiten, Einblicke, spannende und unterhaltsame Fakten rund um das Projekt, die Baumuniversität und den Klimawandel im Park gibt es auch auf den Social Media-Kanälen der SFPM:

Haben Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen zum Projekt?
Wenden sie sich gern per E-Mail an uns:

baumuniversitaet@pueckler-museum.de

Projekt „Die Branitzer Baumuniversität Cottbus“ im Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“, gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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