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ZUKUNFTSREICH Branitz mit Open-Air-Ausstellung und Land-Art-Interventionen eröffnet

Heute eröffnete die Stiftung-Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Maja Wallstein und zahlreichen Künstlern das „ZUKUNFTSREICH. Klima Wandel Branitz“, das sich den Auswirkungen und Perspektiven angesichts des Klimawandels im Branitzer Park widmet. Trotz düsterer Prognosen wappnet sich das ZUKUNFTSREICH und gibt im Themenjahr einen optimistischen Ausblick mit ergriffenen und möglichen Gegenstrategien. Denn Wandel ist möglich. Branitz hat sich bereits an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst und gibt dieses Zukunftswissen weiter.

Open-Air-Ausstellung

Branitzer Wissen, Erfahrungen und erfolgreiche Strategien werden im Park in zwölf Stationen dargestellt. Besucher können sich einen Überblick über die teilweise beängstigenden Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gärten verschaffen. Besonderes Augenmerk liegt jedoch darauf, was getan wird, um Pücklers geliebte Bäume sowie die geschützte Flora und Fauna zu erhalten.

Bis Ende Oktober informiert die Ausstellung über Effekte auf den Boden, das Wassersystem, Bäume und Wiesen. Hier erfährt man beispielsweise, warum die Stiftung wieder eine Baumschule hat oder auf einem Acker einen Blühstreifen anlegt, woran sich geschwächte Bäume erkennen lassen oder wie Pückler einst den Boden verbesserte, damit er aus einer Wüste eine Oase schaffen konnte. Der Umgang mit Wasser wird ebenso dargestellt, wie Techniken zur Bodenbelüftung und zu Einsparpotenzialen für CO² in der Museumsarbeit. Dazu gibt es zahlreiche Tipps der Branitzer Gärtner, die auch Kleingärtnern helfen können.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ist mit einer Station zu Gast und stellt im Rahmen der Kooperation „Historische Gärten im Klimawandel. Perspektiven für das grüne Kulturerbe aus Sanssouci und Branitz“ die Regeneration des Gehölzbestandes im Park Sanssouci vor.

Außerdem gibt es ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm mit PücklerLounges, Workshops, Open Baum-Uni am bundesweiten Tag des Klimawandels, einem besonderen Parkgottesdienst und Vorträgen.

Veranstaltungskalender: pueckler-museum.de/veranstaltungen

 

Land-Art-Interventionen

Unter dem Titel „Zwischen Wurzeln und Kronen“ laden die Kuratoren von Symbiotic Lab mit ortsspezifischen Interventionen zeitgenössischer Kunst ein, neu auf die Branitzer Parklandschaft zu blicken. Die Künstlerin Lea Grebe (München), Künstler Tayfun Erdoğmuş (Istanbul) und Jakob Kukula (Berlin) schaffen ein künstlerisches Erfahrungsfeld, das Branitz als Zukunftslabor zeigt.

So macht die Installation „Wurzelgigant“ das unterirdische Leben der Blutbuche am Schloss künstlerisch sichtbar. An die einstige, glasglänzende Kaiserin-Augusta-Laube und an die Schädlinge des Parks erinnerte Grebes Installation „Habitat“ mit Frühbeetscheiben aus der Baumuniversität. Im Schloss nehmen Erdoğmuş´ Werke, bestehend aus Schichten getrockneter Blätter, Bezug auf die Bücher in der Bibliothek und fragile Keramiken von Lea Grebe schlagen einen Bogen in den Park.

Im Kunstprojekt „MetaMorphosis“, mit Workshop, Skulptur und Performance, führt am 11. Mai 2024 der Ökologe Esteban Menares in die Wildwiesen ein und die Teilnehmenden verwandeln eine Skulptur in einen Insektenaltar. Künstler Xaver Hirsch und Komponist Ben Meerwein begleiten mit einer audiovisuellen Performance, in die neben Live-Mikroskopie auch Field Recordings, pflanzliche Fundstücke vom Ort der Aktion und 3D-Scans einfließen.

Mit freundlicher Unterstützung

Themenjahr, Open-Air-Ausstellung, Land-Art, Blühstreifen und Umweltbildung werden durch TotalEnergies Marketing Deutschland ermöglicht. Bereits im zweiten Jahr werden Fahrten von Kindern des urbanen Berliner „Kotti“ ins grüne Branitz in Cottbus finanziert. Anlässlich des 100. Geburtstages von TotalEnergies, werden die Mitarbeiter des Multi-Energie-Unternehmens im Dezember 100 Bäume in Branitz pflanzen.

Klima Wandel Branitz

Erfolgreich zieht die Stiftung seit 2011 in der wiederhergestellten Baumuniversität wieder eigene und an den Standort angepasste Bäume heran. Aus dieser eigenen Anzucht werden jedes Jahr ca. 200 Bäume im Branitzer Park nachgepflanzt, die zu 90 % optimal anwachsen. Branitz ist damit autark und bundesweit bekannt geworden.

Mit dem Klimawandel steigt jedoch der Bedarf an Bäumen, die sich noch viel stärker den veränderten Bedingungen anpassen können und zugleich das Erscheinungsbild des Gartendenkmals bewahren. Vorsorge hierfür trägt die Stiftung mit der „Neuen Branitzer Baumuniversität“, Deutschlands größten Modellprojekt zum Erhalt historischer Gärten im Klimawandel. Hier werden resiliente Bäume aus südlicheren Regionen für historische Gärten erforscht und kultiviert, um die Parkanlagen für die Zukunft zu entwickeln.

Außerdem bewahrt die Baumuniversität 3.000 Exemplare von fast 400 verschiedenen Baum- und Straucharten, darunter wertvolle historische Gehölzsorten der Branitzer Parklandschaft, und ist seit Kurzem auch als Botanischer Garten anerkannt.

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