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Der große Auftritt: Eröffnung des restaurierten Treppenhauses im Schloss Branitz

Glanzvolles Finale von über einem Jahrzehnt Sparkassen-Förderung zur Wiederherstellung des Branitzer Schlossinterieurs: Das Treppenhaus mit den kostbaren Glasmalereien, Vestibül und Waffengang im Schloss Branitz wurde heute nach anderthalbjähriger Restaurierung feierlich eröffnet. Wände, Farben, Stuck- und Holzflächen im großen Treppenhaus, dem Vestibül mit der Ahnengalerie und im Waffengang sind jetzt wieder so zu entdecken, wie Fürst Pückler sie seinerzeit gestalten ließ. Die Restaurierung und Wiederherstellung mit Kosten von ca. 660.000 Euro wurde durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Sparkasse Spree-Neiße und den Masterplan von Bund und Land Brandenburg finanziert.

 

Tobias Schick, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz: Die Branitzer Parklandschaft ist der international bekannte Leitstern von Cottbus/Chóśebuz, wenn es um Kunst und Kultur geht. Pücklers Schloss bildet das Herz dieses Gesamtkunstwerkes. Die nun komplette Wiederherstellung der Räume, Säle und Salons belegt das ausdauernde und vor allem gemeinsame Engagement von Bund und Land, Stadt, Sparkasse und der gräflichen Familie und vieler Handwerker und Experten. Gemeinsam strahlt Cottbus/Chóśebuz!“

 Ralf Braun, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Spree-Neiße: „Wir feiern heute ganz im Sinne Pücklers den großen Auftritt in fürstlichem Glanz. Es ist uns eine besondere Ehre, dass wir das anspruchsvolle Restaurierungsprojekt hier im wunderschönen Schloss Branitz gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung unterstützen durften. Kostbares historisches Erbe, Pücklers außergewöhnliches Leben und Wirken, kann so für die Nachwelt erhalten bleiben. Das ist uns sehr wichtig, denn als heimatverbundene, tief verwurzelte Sparkasse fühlen wir uns der Region und ihrer Geschichte verpflichtet.“

Elke Gräfin Pückler, Sprecherin der Erben nach Fürst Pückler in Branitz: „Meine Familie und ich fühlen uns als Glieder einer langen Reihe von Vorfahren, daher sind wir Branitz auch nach der Enteignung sehr verbunden. Es ist es uns eine Herzens-angelegenheit, die familiären Erbstücke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zusammen mit der Stiftung zu bewahren. Wir sind stolz und dankbar, dass die wertvollen Glasgemälde und Waffen nun wieder dort sind, wo sie der Fürst bereits sah. Manchmal glaubt man im Schloss, er wäre anwesend.“

 Dr. Stefan Körner, Vorstand der SFPM: „Was lange währt wird gut. Fürst Pückler hatte in 26 Jahren nach dem Einzug in Branitz seine farbenstrotzenden Interieurs geschaffen. Seine Nachfahren bewahrten die wesentlichen Elemente der Raum-ausstattung bis zum Zweiten Weltkrieg, erst danach wurden deren Möbel, Kunstwerke, Stoffe und Ausstattungsteile geraubt, ausgebaut, verstreut und deponiert. Als zur Vorbereitung des 200. Geburtstags des Fürsten, 1985, begonnen wurde, die Ausstattung der fürstlichen Zeit zu restaurieren, ahnte noch niemand, dass es vier Jahrzehnte dauern würde, bis die wichtigsten Repräsentationsräume wiederhergestellt wären. Es ist geschafft: Branitz hat wieder seinen großen Auftritt!“

 Seit Errichtung der Stiftung Branitz im Jahr 1995 arbeitet diese intensiv an der Wiederherstellung und Restaurierung der Schlossinnenräume. Seither immer verlässlich an ihrer Seite – die Sparkasse Spree-Neiße. Gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung unterstützte sie in den vergangenen Jahrzehnten bereits viele bedeutende Projekte in Park und Schloss Branitz. Seit 2012 sind sie auch fördernde Partner bei der Restaurierung und Neuausstattung der Schlossinnenräume.

Nach der Bibliothek, dem Frühstückszimmer und den Salons folgten die Restaurierung der Orienträume und des Grünen Saals. Mit der Restaurierung des Entrées ins Schloss ereignet sich nun der krönende Abschluss der Interieur-Widerherstellung von Branitz.

Das Projekt

Das Vestibül mit der berühmten Ahnengalerie, das kleine Vestibül mit Waffengang und das Hauttreppenhaus mit der kostbaren Glasgemäldesammlung waren besondere Glanzpunkte im Interieur des Schlosses Branitz und boten zugleich einen angemessenen Rahmen für den großen Auftritt des Fürsten, wenn er seine Gäste im Schloss begrüßte.

Wände, Farben, Stuck- und Holzflächen sind jetzt wieder so zu erleben, wie Fürst Pückler sie ab 1850 gestalten ließ. Das Highlight sind die Glasgemälde aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts, die nach intensiver Forschung und langer Restaurierung vor die beiden Hauptfenster des Treppenhauses zurückgekehrt und wieder zu bewundern sind.

Im Vestibül wurden die von Ferdinand von Arnim gestalteten Oberflächen gereinigt. Nun erstrahlt die berühmte Ahnengalerie der gräflichen Familien Callenberg und Pückler mit herausragenden Kunstwerken von Antoine Pesne und Jean-Étienne Liotard wieder.

Im kleinen Vestibül, dem sogenannten Waffengang, tragen die Wände wieder rund 80 Waffen aus der Sammlung der Grafen Pückler und Callenberg: Neben Jagdwaffen und Ehrendegen des 19. Jahrhunderts finden sich mittelalterliche und barocke Schwerter, Säbel, Hellebarden, Pistolen und sogar ein riesiger Zweihänder zum Wandschmuck arrangiert.

Branitz ist damit wieder eines der vollständigen und eigenwilligsten Gesamtkunstwerke aus Architektur, Ausstattungskunst und den kulturhistorischen Sammlungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.

Ein Großteil der Einzelkunstwerke sind Leihgaben der „Erben nach Fürst Pückler in Branitz“, sie wurden von der Stiftung restauriert.

 Im Mai erscheint eine Publikation der Stiftung über die Sammlungen und Interieurs des Treppenhauses.

Das Engagement der Sparkasse Spree-Neiße

Die Vielfalt und Lebensqualität einer Region wird in großem Maße auch von ihrem Bewusstsein für Kunst und Kultur sowie ihrer traditionellen Verbundenheit bestimmt. Dank ihrer sicheren, stabilen und soliden Geschäftspolitik kann sich die Sparkasse Spree- Neiße nach wie vor in hohem Maße für eine nachhaltige Förderung bedeutender Projekte in den Städten und Gemeinden engagieren. Das Spektrum reicht von der Förderung zeitgenössischer Ausstellungen und Publikationen regionaler Künstler über die Finanzierung von Denkmalpflegeprojekten bis hin zur Unterstützung von heimatlichen Festen und Jubiläen.

Ostdeutsche Sparkassenstiftung

„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Insgesamt 2.538 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 116 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Brandenburg für 636 Projekte eine Gesamtsumme von rund 25 Millionen Euro bereitgestellt. Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.

Anlage:

Glas-Restauratorin Kathrin Rahfoth bei der Reinigung und Bearbeitung der Glasfelder © Kathrin Rahfoth

Im großen Treppenhaus und im kleinen Vestibül mit Waffengang sind Wände, Farben, Stuck- und Holzflächen jetzt wieder so zu entdecken, wie Fürst Pückler sie ab 1850 gestalten ließ. Außerdem kehrte die bisher in den Depots des Museums schlummernde Ausstattung nach umfangreicher Restaurierung in die Räume zurück. Das Highlight des Treppenhauses sind die Glasgemälde aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts, die das Fürstenpaar schon in Muskau gern seinen Gästen präsentierte. Bis 1961 war ihr Platz in Branitz vor den beiden Hauptfenstern des Treppenhauses, bevor sie entnommen, teils konserviert und dann deponiert wurden.

Diese kunsthistorisch jedoch heraus-ragenden und besonders farbenprächtigen Scheiben des Fürstenpaares – die erste Glasmalerei erhielt Pückler von seiner Verlobten Lucie 1816 geschenkt – wurden in Kooperation mit der Glasmalerei-forschungsstelle der Berlin-Branden-burgischen Akademie der Wissenschaften (CVMA) ab 2020 untersucht und digitalisiert. Nach intensiver   Forschung und langer Restaurierung sind sie nun zurück und ihr magisches Farbspiel zu bewundern.

Im kleinen Vestibül, dem sogenannten Waffengang, hatte der Fürst unterschiedliche Waffen versammelt und dekorativ in enger Hängung als Wandschmuck arrangiert. Bei Kriegsende wurden sie im Schlossteich versenkt. Nachdem sie 1952 dort wiederentdeckt und geborgen worden waren, ist ein Großteil der Waffen nun konserviert und restauriert worden und nach über 75 Jahren wieder ins Schloss zurückgekehrt. Die Wände im kleinen Vestibül tragen neben Porträts des 17. Jahrhunderts, dem Bildnis eines Jagdhundes und Holzwappen des Lausitzer Adels rund

80 Waffen aus der Sammlung der Grafen Pückler und Callenberg: Neben Jagdwaffen und Ehrendegen des 19. Jahrhunderts finden sich Schwerter, Säbel, Hellebarden, Pistolen und sogar ein riesiger Zweihänder.

 Das Vestibül mit der Ahnengalerie, das kleine Vestibül mit Waffengang und das Hauttreppenhaus mit der kostbaren Glasgemäldesammlung waren besondere Glanzpunkte im Interieur des Schlosses Branitz und boten zugleich einen angemessenen Rahmen für den großen Auftritt des Fürsten, wenn er seine Gäste im Schloss begrüßte. Die Einheit aus Wandgestaltungen, Kunstwerken aus fünf Jahrhunderten und Textildekorationen beeindruckte seinerzeit die Besucher des Fürsten nachhaltig und begeistert heute wieder das Publikum.

 

 

 

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