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Seit 13. Mai 2022 sind die restaurierten Orienträume wiedereröffnet, die zu den herausragendsten und bekanntesten Räumen im Schloss Branitz gehören.

Waffenarrangement im Türkischen Zimmer ©Gabriela Weidner

Im Türkischen Zimmer, Türkischen Kabinett und Pfeifenkabinett haben die Restauratorinnen und Restauratoren in den vergangenen fünf Jahren an Decken und den einzigartigen Papiertapeten unter anderem Risse kaschiert, lose Farbschichten gefestigt, Wandflächen retuschiert und Papiertapeten sowie Schmuckbordüren konserviert.
Anschließend wurden die Räume anhand von Quellen, wie Beschreibungen und Analogieschlüssen, wiedereingerichtet und bieten nun ein sensationelles Zusammenspiel von historischem Interieur und Ausstellung der fürstlichen Reisesouvenirs, seiner Sammlung von sogenannten Orientalika und Asiatika. Die drei Räume sind seit dem Tod Fürst Pücklers 1871 nun wieder so zu sehen, wie er sie vermutlich eingerichtet hatte.

„Phantastisch, überraschend, märchenhaft“ – so die Reaktion der Zeitgenossen Fürst Pücklers, wenn sie seine Branitzer Orienträume betraten. Diese hatte Pückler als Rückzugsort und für die Aufnahme seiner Orientalika-Sammlung zwischen 1851 bis 1865 ausstatten lassen. Die Gestaltung und Ausstattung der Orienträume hatte Fürst Pückler persönlich bestimmt.

Blick vom Türkischen Zimmer ins Türkische Kabinett ©Gabriela Weidner

Inspirationen für die opulenten Wand- und Deckengestaltungen sammelte der Fürst während seiner sechsjährigen Orientreise 1834 bis 1840, die ihn unter anderem über Algerien, Tunesien, Griechenland und Ägypten bis nach Nubien, dem heutigen Sudan, führte. Von dieser Orientreise brachte er etliche Souvenirs mit, die bis heute eine beeindruckende und vielfältige Sammlung bilden. Darunter beispielsweise ein kompletter Satz von vier Kanopen, die zur gesonderten Bestattung der Eingeweide dienten, verschiedene Uschebtis (Statuetten, die Verstorbene verkörpern), kleine Keramikgefäße und Gesteinsfragmente. Auch ein restauriertes Liegemöbel aus seinem Besitz, bei dem es sich vermutlich um das Sterbebett Pücklers handelt, ist nun zu sehen.

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