Anlässlich des Solidaritätskonzerts des Cottbuser Staatstheaters für die Opfer des Terrorangriffes in Israel demonstriert auch die Pückler-Stiftung ihre Verbundenheit mit den Jüdinnen und Juden hierzulande und weltweit. Fürst Pückler war Mittler zwischen den Religionen, zwischen Orient und Okzident, weltoffener Geist und trat im 19. Jahrhundert für die Gleichberechtigung des Judentums in Preußen ein. Am 30. Oktober ist sein Geburtstag. Zu diesem Anlass wird traditionell eine Fahne an der Pyramide im Branitzer Park gehisst.
Im sichtbaren Schulterschluss mit dem Kooperationspartner Staatstheater weht die israelische Flagge auf der historischen Landpyramide im Branitzer Park. Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) möchte damit an diesem besonderen Ort betonen: „Gerade jetzt gilt es, als deutsche Kulturinstitution unmissverständlich gegen jede Form von Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit einzustehen. Branitz verweist mit Fürst Pückler auf die friedliche Verständigung der Religionen durch die Kunst“, so Dr. Stefan Körner, Vorstand der SFPM.
Im Gedenken an die Menschen, die Angehörige beim terroristischen Anschlag der Hamas verloren haben, und als Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israel weht in Branitz der blaue Davidstern. Nicht als Ausdruck uneingeschränkten Einverständnisses mit den Aktionen der aktuellen Regierung, nicht ohne das Leid in Gaza zu sehen, sondern als Zeichen der unabdingbaren Zustimmung zum jüdischen Leben in Nahost.
Darüber hinaus wird damit auch der historische Blick des Fürsten Pückler auf die monotheistischen Weltreligionen hervorgehoben. Der Schriftsteller und Orientreisende hatte im 19. Jahrhundert immer wieder die vielfältigen fruchtbaren Verbindungen zwischen Christentum, Judentum und Islam beschrieben, jeglichen religiös begründeten Fanatismus verurteilt und im Branitzer Park eine künstlerische Idealwelt geschaffen, in der Poesie, Religion, Wissenschaft und Umwelt in Harmonie versöhnt sind: Jüdischer Davidstern, islamischer Halbmond und christliches Kreuz kommen in Branitz mit griechischen Göttern und ägyptischen Pyramiden zusammen und betonen die Gleichberechtigung aller Kulte und Religionen.
Pückler kritisierte und achtete die unterschiedlichen Religionen gleichermaßen: „Ich nähre Menschen und Thiere, und pflanze Bäume mit Zoroaster, gebe zuweilen Almosen mit Muhammed und liebe mit Christus, was schon einigermaßen kompensieren wird, was ich als Mensch sündige“ (Pückler an einen Freund, 26. April 1842). Denn, so Biograph Heinrich Laube über den Fürsten, „jede Form der Religion, auch wenn sie ihm unbegreiflich, achtete er wie ein fremdes Eigenthum, und zwar wie kostbares Eigenthum […]; jedes Debattieren darüber war ihm willkommen“.
Fürst Pückler wurde am 30. Oktober 1785 geboren.
Am 31. Oktober veranstaltet das Staatstheater Cottbus unter dem Titel „ZUSAMMEN. HIER“ ein Konzert in uneingeschränkter Solidarität mit den Menschen in Israel und weltweit, wo immer ihnen Hass und Antisemitismus entgegenschlägt, und zeigt – zusammen mit der Pückler-Stiftung – seine Verbundenheit mit jüdischem Leben. www.staatstheater-cottbus.de