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„Bauen und Gestalten in Branitz“ – Saisonauftakt im STEINREICH

Heute eröffnete die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) die Saison unter dem Motto „STEINREICH. Bauen und Gestalten in Branitz“.

Highlight der Saison ist die neue Open-Air-Ausstellung „Immer neuer Ärger! Bauen in Branitz einst und jetzt“, die bis 31. Oktober 2023 im Branitzer Park zu sehen ist. Unter diesem Zitat des vom Bauen genervten Fürsten Pückler zeigen fünf Stationen, was Bauen und Gestalten in Branitz einst bedeutete. Branitz war immer ein Ort der Innovationen, an dem auf Krisen verschiedenster Art kluge und ideenreiche Lösungen gefunden wurden, auch in der Baukultur. Die Probleme von Logistik, Fachkräften, Technologie, Klimaereignissen und selbst Lieferketten beim Bauen der Gebäude in der Parklandschaft waren 1850 ähnlich den heutigen. Dies zu vermitteln und zu zeigen, was aktuell mit den Gebäuden passiert, ist Hauptthema im Branitzer STEINREICH 2023. Grundlage sind in diesem Jahr beginnende Großbaustellen, die durch den Masterplan Branitz und das Projekt der Neuen Branitzer Baumuniversität – aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages – ermöglicht werden.
Einige dieser Baustellen werden im Rahmen des diesjährigen Veranstaltungsprogramms anschaulich und unmittelbar erlebbar als begehbare Schaustellen im Schloss Branitz, durch archäologische Livegrabungen in der Schlossgärtnerei und in Online-Workshops.

Das Branitzer Steinreich nimmt damit das Motto „Baukultur leben“ von Kulturland Brandenburg 2023 auf. Katja Melzer, die Geschäftsführerin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, betont: „Branitz steht wie kaum eine andere Kulturinstitution Brandenburgs für Geschichte mit Zukunft: Pücklers unkonventionelle Ideen strahlen nach wie vor in unsere heutige Zeit. Die Baumuniversität gibt heute Antworten auf den Klimawandel. Die Bauten und exaltierten Raumgestaltungen waren damals modern und sind heute Anziehungspunkt für junge Menschen. Im historischen Gesamtkunstwerk zeigt die Stiftung zeitgenössische Kunstpositionen. Branitz zeigt, wie lebendig Kulturerbe sein kann!“

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow präsentierte den sorbisch-wendischen Audioguide für Kinder – den ersten im Land Brandenburg. Dieser wurde gemeinsam mit dem Domowina-Regionalverband Niederlausitz e. V. entwickelt, um Schülerinnen und Schülern, die Niedersorbisch als Fremdsprache erlernen, ein spannendes Museumserlebnis in Branitz anzubieten.

„Zu unserer gemeinsamen Lausitzer Geschichte gehört, dass wendische Arbeiter das Branitzer Parkkunstwerk mit ihrer Hände Arbeit schufen. Auch die wendischen Hügelgräber der Bronzezeit, die Pückler aus dem Neißetal kannte, inspirierten ihn zu den hiesigen Pyramiden. Davon erfahren nun Kinder, Jugendliche und vielleicht auch junggebliebene Erwachsene beim Audio-Rundgang im Schloss mehr und zwar –  das finde ich besonders großartig und erwähnenswert – auf Niedersorbisch! Ich wünsche mir, dass dieses Beispiel in anderen Kulturinstitutionen in der Brandenburger Lausitz Schule macht. So kann nicht nur das Band zwischen sprachlichen und geografischen Grenzen, sondern auch die regionale Identität und das Miteinander gestärkt werden!“, so der Beauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden des Landes Brandenburg, Tobias Dünow.

Im 225. Geburtsjahr von Carl Blechen präsentiert die Stiftung in den Fürstenzimmern des Schlosses Branitz bis zum 28. Juli 2023 eine zeitgenössische Intervention in der Carl-Blechen-Sammlung. Als „Setzung“ kontrastiert das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) die Landschaftsgemälde des 19. Jahrhunderts mit Landschaftsfotografien der Lausitz aus der Vor- und Nachwendezeit. Kuratorin ist Ulrike Kremeier, Direktorin des BLMK: „In Beziehung zu Blechens Italienbildern legen die zeitgenössischen Positionen ihren Fokus auf die zivilisatorischen, teils von industrieller Nutzung gezeichneten Naturräume. Blick- und Ideenfang ist Andreas Gurskys monumentale Fotoarbeit von 1989, die eine Berglandschaft als Kulissenfragment des marode gewordenen Tourismus‘ zeigt. Andere Arbeiten präsentieren Wunden der Bergbaufolgen und der industriellen Landwirtschaft in der Lausitz. Die Fotos von abgründiger Schönheit stehen den Gemälden Blechens gegenüber und weisen auf die Brüche dieser auch nur vermeintlichen arkadischen Landschaften hin.“

Zum 225. Geburtstag Carl Blechens folgen im Juli eine Sonderausstellung, Konzerte und weitere Premieren, beispielsweise eines umfassenden Künstlerfilms, in Branitz und Cottbus.

Informationen zu zahlreichen thematischen Veranstaltungen im STEINREICH-Themenjahr, zu Konzerten und traditionellen Höhepunkten, wie der Parkgottesdienst, das Gartenfestival, das Eröffnungskonzert des Staatstheaters Cottbus und das Weinfest im Bürgergarten gibt es im Veranstaltungskalender und auf der Website: pueckler-museum.de/veranstaltungen

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