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Fürstengedenken mit bengalischem Feuer

die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) hat heute des 151. Todestages des Fürsten Pückler gedacht. Traditionell schmückt zu diesem Anlass ein Kranz der Branitzer Gärtner die Gedenksteininsel. Die Jagdhornbläser Fürst Pückler Branitz-Kahren e.V. begleiteten das Gedenken musikalisch. Die Seepyramide wurde bereits im späten 19. Jahrhundert an Pückler-Gedenktagen mit rotem bengalischen Feuer illuminiert.

„Damit greifen wir eine historische Tradition auf.“ freut sich Stiftungsvorstand Dr. Stefan Körner. „Schon die unmittelbaren Nachfahren des Fürsten haben den Tumulus und die Gedenksteininsel an Gedenktagen illuminieren lassen. Es war und ist jedoch in erster Linie den fleißigen Gärtnerinnen und Gärtnern, die die Parklandschaft pflegen, ein Anliegen, mit diesem kleinen Branitzer Zeremoniell ihres ewigen ‚Chefs‘ zu gedenken.“

1885 schrieb Obergärtner und Parkinspektor Georg Bleyer an Graf Heinrich Pückler: „Die Gedenkfeier für den Herrn Fürsten ist in wundervoller Weise verlaufen.“ Früh am Morgen hatte das Parkpersonal einen Kranz mit Widmung auf die Gedenksteininsel überführt. Bleyer schrieb weiter: „Um 8 Uhr kam eine Deputation des Cottbuser Gartenbauvereins, die einen großen Lorbeerkranz mit Widmung niederlegten.“ Die Branitzer Gärtner hatten die Insel tags zuvor mit Immergrün geschmückt, sodass sie einen „feierlichen Eindruck“ machte. „Während der Gesangsaufführung war der Tumulus von hinten roth und die Denkmalinsel grün bengalisch beleuchtet, was einen unbe[schreib]lich großartigen Eindruck machte.“

Am heutigen Gedenktag übernahm der Dozent für Kriminalistik im Studiengang Forensic Sciences and Engeneering an der BTU Cottbus Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Spyra das Illuminieren der Seepyramide: „Das rote Bengallicht hatte Fürst Pückler ursprünglich bei Apotheker Manno aus Bad Muskau bestellt und auf der Spitze der Seepyramide entzünden lassen, um seine Gäste zu unterhalten“, schildert er. „An diesem historischen Vorbild haben wir uns orientiert. Allerdings lassen wir das Licht, den heutigen Sehgewohnheiten angepasst, ein wenig heller leuchten“ so Spyra weiter.

Graf Hermann Ludwig Heinrich von Pückler, ab 1822 Fürst von Pückler-Muskau, war einer der größten europäischen Gartenkünstler, internationaler Bestsellerautor, abenteuerdurstiger Reisender, ein Genießer alles Schönen und der Namensgeber einer weltberühmten Eisspezialität. Preußens einziger Dandy ruht in einer zu seinen Lebzeiten und nach seinen Vorstellungen erbauten, begrünten Erdpyramide inmitten eines Sees.

Der Tumulussee spielt in der Zeremonie, die Fürst Pückler testamentarisch für seine Beisetzung festgelegt hatte, eine zentrale Rolle: In Anlehnung an die griechische Mythologie sollte sein Leichnam von der Ägyptischen Treppe aus mit einem Nachen, einem Einbaum, über den See gebracht werden. Der See symbolisiert dabei den Fluss Styx, über den die Seelen der Verstorbenen von dem Fährmann Charon übergesetzt werden in die Welt der Toten (Hades), in diesem Fall den Tumulus.

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