Seit Samstag steht die neue Sonderausstellung im Marstall im Branitzer Park für Besucher nun offen.
Im Themenjahr „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ von Kulturland Brandenburg berichtet „PÜCKLER INDUSTRIÖS“ von der Industriellen Revolution und damit von einer Entwicklung im 19. Jahrhundert, die auch Fürst Pückler aufmerksam verfolgte und als Innovator für sich zu nutzen verstand. Fasziniert vom technischen Fortschritt und den neuen Fertigungsprozessen brachte er neue Produktionsmethoden und künstlerische Trends aus London und Paris in die Lausitz.
„Ich freue mich, dass wir mit über 40 Projekten das Thema ‚Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung‘ aus unterschiedlichen Perspektiven in vielfältigen und auch innovativen Formaten erlebbar machen. In der Lausitz verdichtet sich das Themenjahr von Kulturland Brandenburg in besonderer Weise; der Beitrag der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz spannt dabei einen Bogen zwischen kulturellem Erbe und visionärer Zukunft“, so Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin Kulturland Brandenburg.
Wie die neue „industriöse“ Welt damals aussah und was davon bis heute, im 175. Jubiläumsjahr in der Branitzer Parklandschaft ablesbar ist, dem spürt die Ausstellung im Marstall und im Pleasureground von Schloss Branitz nach. Die Ausstellung wurde von Dr. Simone Neuhäuser und dem Fachbereich Museum und Sammlungen der SFPM kuratiert.
„Hinter Pücklers ewigen Pyramiden rauchten schon in seiner Zeit die Schornsteine der aufstrebenden Industriestadt Cottbus. Und der Grüne Fürst liebte diesen göttlichen Dampf, denn er stand für Bewegung, Fortschritt und Zukunft“, berichtet Dr. Stefan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum. „Heute, am Ende des industriellen Zeitalters, erfindet sich die Lausitz neu und findet neue Wege für Wirtschaft und Gesellschaft. Der historische Blick auf den industriösen Pückler verdeutlicht lustvoll, dass auch unsere Zeit mit Energie und Phantasie ideenreich die Zukunft der Lausitz im Wandel gestalten kann.“
Besonders intensiv ließ Fürst Pückler den Pleasureground um das Schloss Branitz schmücken, wobei er bei der Ausstattung auf Objekte aus den neuesten industriellen Herstellungsverfahren zurückgriff. Wie immer ganz am Puls seiner Zeit.
„Pückler träumte schon vor 175 Jahren von einer dampfbetriebenen Fontäne in diesem schönen Park und scheiterte an den Finanzen. Das sollte Herrn Dr. Körner, der diesen Traum wiederbelebte, nicht ebenso ergehen“, sagt Marten Eger, Technischer Geschäftsführer der LWG. „Deshalb waren wir als LWG sehr gern bereit, die Stiftung bei diesem besonderen Projekt in diesem besonderen Jahr zu unterstützen. Es ist für uns als Wasserversorger und auch als Mitglied des Vereins Fürst Pückler in Branitz e.V. eine große Freude, dabei zu sein, wenn Pücklers Traum in Erfüllung geht.“
So sprudelt nun im Jubiläumsjahr für einen Sommer eine zehn Meter hohe Wasserfontäne im Schlosssee. Entsprechend dazu ist im Marstallhof eine historische Lokomobile des Fördervereins „Mobile Welten“ in Hannover ausgestellt, die letztmalig am Wochenende 19. und 20. Juni 2021 noch einmal richtig unter Dampf zu erleben ist.
Die Sonderausstellung „PÜCKLER INDUSTRIÖS“ bietet bis zum 31. Oktober 2021 täglich (außer dienstags) von 11 bis 18 Uhr im Marstall sowie an fünf Stationen unter freiem Himmel rings um das Schloss Gelegenheit, den „industriösen“ Fürsten Pückler näher kennenzulernen. Für den Besuch im Marstall ist eine telefonischer Terminbuchung (0355 – 75150) notwendig.
Am 3. und 10. Juni, 8. und 22. Juli, 19. und 26. August, 2., 16. und 30. September sowie am 14. und 28. Oktober jeweils um 17 Uhr gibt es eine Sonderführung mit den Kuratoren durch die Ausstellung. Die Kosten hierfür betragen 6 Euro pro Person und eine telefonische Voranmeldung vorab ist erforderlich.
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Broschüre „Salons unter freiem Himmel. Der Pleasureground in Branitz und seine Ausstattung“, die den Schmuck des Pleasureground vorstellt und einmal um das Schloss durch die „Salons unter freien Himmel“ herumführt. Der Autor ist Dr. Christian Katschmanowski, zuständig für die Kunstsammlungen der SFPM.
Für 9,95 Euro ist die Broschüre ab sofort im Museumsshop erhältlich oder per Mail (service@pueckler-museum.de) bestellbar.