Der Rückbau der 127.000 m² großen ehemaligen Gärtnerei im Außenpark der Branitzer Parklandschaft in Cottbus ist fast abgeschlossen. Durch die Maßnahme wurde bislang eine Fläche von 36.400 m² von Beton entsiegelt, es folgen 6.300 m² weiterer Flächen. Mit dieser Flächenentsiegelung leistet die Neue Branitzer Baumuniversität der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) einen wichtigen Beitrag für die Grünbilanz der Stadt Cottbus. Denn unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung haben klimaregulierende Effekte, die in Zeiten des Klimawandels unverzichtbar sind.
Beim ersten Hitze-Check der Städte Deutschlands, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kürzlich veröffentlichte, schnitt die Stadt Cottbus insgesamt mit einer Grünen Karte ab. Bei dieser Analyse wurden Flächenversiegelung und Grünausstattung in 190 deutschen Städten betrachtet. Als größte Grünanlage im Stadtgebiet leistet die Branitzer Parklandschaft mit Branitzer Park, Vorpark, Spreeauenpark, Tierpark und Außenpark mit knapp 3,2 km² einen wichtigen Beitrag Luftreinhaltung, Kühlung und CO2-Speicherung in Cottbus: Immerhin beträgt der Anteil der Parklandschaft am Stadtgebiet 1,95 %.
Erste Teilflächen des entsiegelten Geländes der Neuen Branitzer Baumuniversität dienen bereits der Anzucht von klimaresilienten Bäumen. Der bei den Abbrucharbeiten anfallende Gehölzschnitt wurde verwendet, um sogenannte Benjeshecken anzulegen. Sie bieten Vögeln, Igeln und Insekten Unterschlupf und entwickeln sich durch Aufwuchs von Bäumen und Sträuchern im Laufe der Zeit von selbst zu Windschutzhecken.
Bis Anfang September werden die letzten Rückbauarbeiten beendet sein. Agroforstflächen, Wiesen- und Biolandwirtschaft sind mittelfristig geplant. Im Frühjahr 2025 werden die Bauarbeiten für ein multifunktionales Forschungsgewächshaus und eine Technikhalle auf dem Gelände beginnen. Hierfür werden Bestandbauten nachgenutzt, modernisiert und umgebaut. Das Projekt wird im Rahmen des Projektes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ vom Bundesbauministerium gefördert.
Am 28. September 2024, dem bundesweiten Aktionstag zum Klimawandel in historischen Gärten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen, können Interessenten bei einem Tag der offenen Tür das Gelände betreten und einen Einblick in das Projekt Neue Branitzer Baumuniversität bekommen.
Eine Maßnahme im Rahmen des Projektes „Die Branitzer Baumuniversität Cottbus – zukunftsorientierte Gehölzvermehrung zur Bewahrung historischer Gärten und Kulturlandschaften“, gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Baufachliche Beratung und Mitwirkung: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.