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Themenjahr: Start ins Geistreich Branitz

Am 1. April 2025 beginnt das Themenjahr der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM): Geistreich Branitz. Poesie um Pückler, in dem wir uns Pücklers schriftstellerischen Werken, seinem Verständnis von Poesie und den poetischen Aspekten seiner Parkschöpfung widmen.

Eine Open-Air-Ausstellung beleuchtet ab 1. April die historischen Facetten des Branitzer Geistesreiches. In Bild und Text geht es um die poetische Richtung im Leben des adligen Dilettanten, der immer zwischen Dichtung und Wahrheit stand und allen philosophischen, politischen und ästhetischen Totalitätsansprüchen zutiefst misstraute.

Stationen im Innenpark und in der Schlossbibliothek erzählen zum Beispiel, was die Mondberge im Branitzer Park, der Poetenhügel am Cottbuser Torhaus und der Henriette-Sontag-Kiosk mit Poesie zu tun haben.

Ab 1. Mai stellt dann der Schriftsteller Simon Strauß mit einer Pop-up Ausstellung im Schloss die Frage: Welche Lösungen können heute Poesie und Kunst bieten, in einer Welt der Zahlen und Zuckungen, der Fakten und der Fakes, der Hetze und der Hoffnungslosigkeit?
Die neoromantische Intervention zeitgenössischer Künstler schafft überraschende Blickwinkel, zeigt wie junge Kunst und das Schloss eines historischen Poeten lebendig werden lässt. Acht junge Künstler erkunden ein neues Verhältnis zum alten Sehnsuchtsbegriff »Romantik«: Nigin Beck, Erika Hegewisch, Ralph Mecke, Benyamin Reich, Slawomir Elsner, Charlotte Streicher, Anne Schönharting und Lars Eidinger.

Außerdem gibt es rund 100 geistreiche Veranstaltungen von PücklerLounge, über Lesungen, Workshops und den Klassikern wie der Parkgottesdienst, Parkseminar und der 240. Pückler-Geburtstag. www.pueckler-museum.de/veranstaltungen

Ausgewählte Veranstaltungen im Themenjahr:

Silent Reading Branitz
24. APR. | 08. MAI | 15. MAI 2025, DO. 16:00 – 18:00, SCHLOSS
Handys aus, Platz nehmen, ein selbst mitgebrachtes Buch aufschlagen und in Ruhe im Schloss lesen. Gemeinsam und jeder für sich, in der Bibliothek oder im Saal. In der Ahnengalerie gibt es Tee und die Möglichkeit sich zum Lesestoff auszutauschen.

Pückler Lounge
17. APR. | 05. + 12. JUN. | 10. + 24. JUL. | 14. AUG. | 11. SEP. 16. OKT. 2025
Bei diesen Afterwork-Führungen erfährt man in lockerer Atmosphäre mehr über Poesie & Literatur. Beobachtungen, Beiträge oder (kritische) Anmerkungen sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht! Dazu reicht das Restaurant »Cavalierhaus« die Drinks

Literatur auf der Parkbank
14. JUN. 2025, SA. 14:00 – 17:00, PLEASUREGROUND
Wir lassen mit den Autorinnen und Autoren des Literaturwerk Cottbus die Blätter im Branitzer Park rascheln. Parkbesucher können hier parkbankweise inspirierende, nachdenkliche und spannende Geschichten hören und mit den Autoren plaudern.

Geliebter Pascha! – Holde Biondetta«. Pückler und Ada von Treskow Lesung mit Mascha Schneider und Hans-Jochen Röhrig – begleitet Rita Herzog am Klavier
31. MAI 2025, DO 18:00, SCHLOSS, GRÜNER SAAL

Zehn Jahre lang, bis zu seinem Tod, pflegt Pückler einen lebhaften Briefwechsel mit der angehenden Schriftstellerin Ada von Treskow. Ein gegensätzliches Paar, das sich hinsichtlich Klatschfreudigkeit, Witz und Charme wunderbar ergänzte. Musikalisch

Von Blüten und Buchstaben. Kinder malen Poesie
04. JUN. – 14. JUL. 2025, MI. – MO. 10:00 – 17:00, SCHLOSS
Die jungen Künstler der Carl-Blechen-Grundschule ließen ihrer Fantasie freien Lauf beim Gestalten von Buchstaben und präsenätieren ihre Initialen in einer kleinen Sonderausstellung in den Fürstenzimmern – inmitten der Carl-Blechen-Sammlung.

Goethes ungeliebter Engel. Bettina v. Arnim, Poesie und Fürst Pückler.
Kammerspiel mit Johanna Wech
13. DEZ. 2025, SA 16:00, SCHLOSS
Bettina von Arnim taumelt aus der Romantik in die Revolution. Ein Engel, der mutig in die Dornen der Politik greift und unversehens zur Mitbegründerin der Demokratie wird. Beflügelt von Fürst Pückler, pflegt sie einen Salon, bei dem die Heroen des Vormärz geistreich aufeinanderprallen, bis die Kerkertür ins Schloss fällt

 

Pückler als Schriftsteller: Fürst Pückler war Dichter eigenen Ranges, halber Poet und Vollender des romantischen Reiseberichts. Er stand mit bekannten Autoren seiner Zeit, wie Theodor Fontane, Bettina von Arnim und Heinrich Heine in engem Kontakt. Er rangierte in seiner Zeit unter den erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren. Heute ist meist vergessen, was er überhaupt schrieb und was in Park & Schloss Branitz immer noch an den Schriftsteller erinnert – außer der sehr reichen Bibliothekssammlung.

In Branitz vollendete er seine berühmten Beschreibungen der Reise in den Orient und nutzte die gärtnerischen Lebenserfahrungen, die in den „Andeutungen über Gartengestaltung“ bis heute Bibel von Garten- und Landschaftsplanern ist.

Poesie umschloss für Pückler alle Facetten der menschlichen Existenz: Ästhetik, Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Religion. Poetisch waren für ihn zum Beispiel Schinkels Architektur, Rossinis Musik oder katholische Gottesdienste mit ihrem zeremoniellen Prunk. Seine poetische Gesinnung suchte nach dem Ideal in allen Dingen. So schuf er mit dem Branitzer Park Poesie, ein deutungsoffenes Kunstwerk, das bis heute zu unterschiedlichsten Interpretationen anregt.

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