Heute gab die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) bei einem Pressetermin Einblick in die sanierte Branitzer Gutsökonomie und die neuen Depoträume.
Ende 2022 begannen die Arbeiten, die nun im Mai abgeschlossen wurden. Saniert wurden die gewaltigen Dachflächen von ca. 1.600m² mit einem eigens für diese Maßnahme hergestellten Dachziegel, welcher in seiner Gestaltung den historischen Dachziegeln entspricht. Passend dazu läuft dieser Ziegel beim Hersteller unter der Bezeichnung „Branitz Biber“. Auch die Fassaden der Gutsökonomie mit Kuhstall, Rinderstall und Gutsinspektorenhaus sowie die Toranlage in den Branitzer Innenpark wurden restauriert und im sogenannten Branitzer Hellrosé gefasst.
Damit entspricht die Farbgebung der des Schlosses und weiterer Gebäude im Park.
An der Milchstube, auf der Südseite des Kuhstalls, wurde der Schweizer Giebel nach historischen Fotos aus der Zeit um 1870 wiederhergestellt. Dieser bietet nun von der Schmiedewiese einen besonders ästhetischen Blickfang.
Matthias Rindt, Fachbereichsleiter Gebäude & Baudenkmalpflege: „Die Gutsökonomie ist der größte zusammenhängende Gebäudekomplex In der Branitzer Parklandschaft.
Die Sanierung, Ertüchtigung und Neueinrichtung wichtiger Funktionseinheiten der Stiftung – von Shop bis Depot, Besucher-WC bis Ausstellungshallen gelang Innerhalb des geplanten Sanierungszeitplans und des zur Verfügung stehenden Budgets.
Dieser heute wichtigste Eingang in den Park ist nun wieder so restauriert, wie es Branitz gebührt.“
Neu sind im Untergeschoss die Depots für die Gemälde und die Graphische Sammlung der Stiftung, die hier konservatorisch und sicherheitstechnisch ideal gelagert werden. Außerdem entstand eine Werkstatt für Papier mit umfangreichen Geräten und Werkzeugen zur Bearbeitung von Kunstwerken aus Papier.
Die Sammlungen der Stiftung umfassen allein an Graphiken ca. 6.500 Einzelblätter und Mappenwerke, vom 16. bis zum 21. Jahrhundert, darunter Gartenpläne Fürst Pücklers, die originalen Zeichnungen der „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“, Skizzen von Carl Blechen, Graphiken von Max Liebermann und topographische Ansichten und Karten von der Lausitz bis in den Orient.
Die erfolgte Restaurierung und Sanierung kostete 1,2 Millionen Euro, rund 820.000 Euro für die Dach- und Fassadensanierung und rund 360.000 Euro für die Depoträume. Es ist das erste abgeschlossene Projekt aus dem Masterplan, mit dem die Bundesrepublik Deutschland und das Land Brandenburg seit 2020 und bis 2030 die grundhafte Sanierung der Gebäude der Branitzer Parklandschaft mit 25 Millionen Euro finanzieren.
Die Gebäudekomplexe der Gutsökonomie entstand ab 1850 mit Kuhstall, Pferdestall, Kutscherhaus, Schäferei, dem Gutsinspektorenhaus und weiteren Bauten als Wirtschaftshof des Fürsten Pückler. Außerdem gab es hier im 19. Jahrhundert auch Scheunen, ein Gefängnis und Schafstallungen. Als Architekten war u.a. Ferdinand von Arnim aktiv. Nach Zersiedelung und Abriss von Bauten nach dem Zweiten Weltkrieg, diente die Anlage als LPG. Bis 2006 erfolgte der Rückkauf für die Stiftung und die Generalsanierung von Teilen der Gebäude auf dem Gelände. Es entstanden der Kiosk „Kleiner Cavalier“ mit den Feimen, zwei Veranstaltungssäle, Ausstellungsflächen und das Besucherzentrum der Stiftung.
Das Besucherzentrum öffnet wieder in der Sommersaison 2025, steht aber ab Juni wieder für Veranstaltungen, Konferenzen und private Events zur Verfügung.