Am Freitag, 27. September 2024 wurde am historischen Standort zwischen Oberhaus und Blauem Haus der Grundstein für den Blumenpavillon und das Vermehrungshaus gelegt, die beide ab 2025 als moderne Glashäuser wieder entstehen.
Die Neubauten in zeitgenössischen Formen und mit nachhaltigen, innovativen Techniken bieten zukünftig auf einer Fläche von fast 220 m² zusätzlichen Platz, um Kübelpflanzen zu überwintern. Daneben werden Umkleide- und Technikräume, barrierefreie WC-Anlagen sowie multifunktionale Räume, die auch der Vermittlung der Baumuniversität dienen, untergebracht. Anschließend wird bis zum Winter 2025/26 das Dach des Oberhauses saniert, dessen hölzerne Dachkonstruktion schadhaft ist.
Beim Architekturwettbewerb für diesen modernen Neubau setzte sich 2023 der Entwurf von Ana Salinas, Architektin Madrid/ Berlin, vom renommierten Büro Wilk Salinas. Gesellschaft von Architekten, wegen des Designs und technischen Konzepts durch, welches die Jury aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Denkmalpflegern, Garten- und Stadtplanern beeindruckte.
Eine der raren Handskizzen Fürst Pücklers von 1849 zeigt die herausgehobene Bedeutung der nun wiederentstehenden Bauten für die Anlage der Branitzer Gewächshäuser. Nach einem detaillierten Plan von 1856 entstand der achteckige Blumenpavillon mit den sogenannten Corridoren und dem größeren Vermehrungshaus, in dem Sommerblumen für den Pleasureground und später große Palmen gezogen wurden.
Diese Bauten wurden Ende des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen; seitdem forderten die Nachfolger Fürst Pücklers dessen Wiederaufbau als bildprägende Dominante der Schlossgärtnerei.
Finanziert wird das Projekt durch die Bundesrepublik Deutschland, aufgrund eines Haushaltsbeschlusses des Deutschen Bundestages, und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg im Rahmen des Masterplans „Gesamtbedarf Zukunftsinvestitionen in die Bauten der Branitzer Parklandschaft“.