Jetzt erstrahlen das Treppenhaus mit den kostbaren Glasmalereien, Vestibül und Waffengang im Schloss Branitz nach anderthalbjähriger Restaurierung von Neuem in altem Glanz. Die Wände, Farben, Stuck- und Holzflächen im großen Treppenhaus, dem Vestibül mit der Ahnengalerie und im Waffengang sind jetzt wieder so zu entdecken, wie Fürst Pückler sie seinerzeit gestalten ließ.
Außerdem kehrte die bisher in den Depots des Museums schlummernde Ausstattung nach umfangreicher Restaurierung in die Räume zurück. Das Highlight sind die Glasgemälde aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts, die nach intensiver Forschung und langer Restaurierung vor die beiden Hauptfenster des Treppenhauses zurückgekehrt und wieder zu bewundern sind. Diese kunsthistorisch jedoch herausragenden und besonders farbenprächtigen Scheiben des Fürstenpaares – die erste Glasmalerei erhielt Pückler von seiner Verlobten Lucie 1816 geschenkt – wurden in Kooperation mit der Glasmalereiforschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (CVMA) ab 2020 untersucht und digitalisiert. Nach intensiver Forschung und langer Restaurierung sind sie nun zurück und ihr magisches Farbspiel zu bewundern
Im Vestibül wurden die von Ferdinand von Arnim gestalteten Oberflächen gereinigt. Nun erstrahlt die berühmte Ahnengalerie der gräflichen Familien Callenberg und Pückler mit herausragenden Kunstwerken von Antoine Pesne und Jean-Étienne Liotard wieder.
Im kleinen Vestibül, dem sogenannten Waffengang, hatte der Fürst unterschiedliche Waffen versammelt und dekorativ in enger Hängung als Wandschmuck arrangiert. Bei Kriegsende wurden sie im Schlossteich versenkt. Nachdem sie 1952 dort wiederentdeckt und geborgen worden waren, ist ein Großteil der Waffen nun konserviert und restauriert worden und nach über 75 Jahren wieder ins Schloss zurückgekehrt. Die Wände im kleinen Vestibül tragen neben Porträts des 17. Jahrhunderts, dem Bildnis eines Jagdhundes und Holzwappen des Lausitzer Adels rund 80 Waffen aus der Sammlung der Grafen Pückler und Callenberg: Neben Jagdwaffen und Ehrendegen des 19. Jahrhunderts finden sich Schwerter, Säbel, Hellebarden, Pistolen und sogar ein riesiger Zweihänder.
Das Vestibül mit der Ahnengalerie, das kleine Vestibül mit Waffengang und das Hauttreppenhaus mit der kostbaren Glasgemäldesammlung waren besondere Glanzpunkte im Interieur des Schlosses Branitz und boten zugleich einen angemessenen Rahmen für den großen Auftritt des Fürsten, wenn er seine Gäste im Schloss begrüßte. Die Einheit aus Wandgestaltungen, Kunstwerken aus fünf Jahrhunderten und Textildekorationen beeindruckte seinerzeit die Besucher des Fürsten nachhaltig und begeistert heute wieder das Publikum.
Branitz ist damit wieder eines der vollständigen und eigenwilligsten Gesamtkunstwerke aus Architektur, Ausstattungskunst und den kulturhistorischen Sammlungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Die Restaurierung und Wiederherstellung mit Kosten von ca. 660.000 Euro wurde durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Sparkasse Spree-Neiße und den Masterplan von Bund und Land Brandenburg finanziert.
Ein Großteil der Einzelkunstwerke sind Leihgaben der „Erben nach Fürst Pückler in Branitz“, sie wurden von der Stiftung restauriert.